Für viele ist er der tägliche Begleiter, ganz egal ob im Zug, beim Spazieren am Rhein oder im Büro: Der Coffee-to-go. Sehr lecker, aber im Einwegbecher eben auch sehr schlecht für die Umwelt. Und genau hier setzt das Startup «kooky» an. Als erstes Unternehmen hat es ein intelligentes Mehrwegsystem inklusive eigener Rückgabeinfrastruktur mit digitaler Anbindung für Getränkebecher entwickelt. Damit geht coffee-to-go nun auch nachhaltig und das erst noch völlig unkompliziert. Für viele ist er der tägliche Begleiter, ganz egal ob im Zug, beim Spazieren am Rhein oder im Büro: Der Coffee-to-go. Sehr lecker, aber im Einwegbecher eben auch sehr schlecht für die Umwelt. Und genau hier setzt das Startup «kooky» an. Als erstes Unternehmen hat es ein intelligentes Mehrwegsystem inklusive eigener Rückgabeinfrastruktur mit digitaler Anbindung für Getränkebecher entwickelt. Damit geht coffee-to-go nun auch nachhaltig und das erst noch völlig unkompliziert.
cropped-Startup-Academy_Schweiz-1.png
kooky

«Einmal Coffee-to-go nachhaltig Bitte»: Das Startup kooky macht’s möglich

Für viele ist er der tägliche Begleiter, ganz egal ob im Zug, beim Spazieren am Rhein oder im Büro: Der Coffee-to-go. Sehr lecker, aber im Einwegbecher eben auch sehr schlecht für die Umwelt. Und genau hier setzt das Startup «kooky» an. Als erstes Unternehmen hat es ein intelligentes Mehrwegsystem inklusive eigener Rückgabeinfrastruktur mit digitaler Anbindung für Getränkebecher entwickelt. Damit geht coffee-to-go nun auch nachhaltig und das erst noch völlig unkompliziert.

Genaue Zahlen gibt es für die Schweiz zwar nicht, aber schätzungsweise landen täglich mehrere zehntausend nicht wiederverwertbare Getränkebecher im Abfall. In unserem Nachbarsland Deutschland wandern pro Stunde 320’000 Coffee-to-go Becher über die Ladentheke und wenige Minuten später bereits schon wieder im Müll[1]. Mehrwegbecher gibt es zwar schon länger in allen möglichen Farben und Grössen, nur muss man diese auch wirklich dabei haben und nach Gebrauch wieder mit nach Hause nehmen und reinigen. Einige Verkaufsstellen bieten zwar bereits Kaffee zum Mitnehmen in Mehrwegbechern an, nur müssen diese dann jeweils wieder in die Verkaufsstelle zurückgebracht werden. kooky-Mitgründer Max Zott war dieser Umstand ein Dorn im Auge. «Die vorhandenen Mehrwegsysteme waren alle analog und ich habe mich gefragt: Wie kann man daraus eine Version fürs 21. Jahrhundert entwickeln?» Und genau das hat er nun gemeinsam mit Mitgründer Torge Barkholtz gemacht.

Weder für den Münchner Max Zott noch für Torge Barkholtz, der ursprünglich aus Norddeutschland stammt aber nun schon seit einigen Jahren in der Schweiz lebt und hier sehr gut vernetzt ist, ist kooky das erste Startup. Beide sind sogenannte «serial entrepreneurs» und haben schon verschiedene Unternehmen (mit-)gegründet. Bei einem lernten sie sich kennen und merkten, dass sie sehr gut zusammenarbeiten. Als Torge also von Max kontaktiert wurde und von seiner Idee hörte, war er sofort dabei. Das Ziel der beiden ist klar: Mit kooky wollen sie das Take-away-Geschäft für Getränke revolutionieren. Und das mit einem unkomplizierten System. «kooky ist das erste intuitive Mehrwegsystem auf dem Markt. Das Nutzerverhalten wird damit lediglich adaptiert. Wir wollten auf keinen Fall auf Biegen und Brechen ein neues Nutzerverhalten kreieren,» sagt Torge. Und Max fügt an: «Uns war ganz wichtig, dass unsere Endkunden wie gewohnt vorgehen können. Sie gehen in ein Café, kaufen sich ein Getränk, trinken es und werfen den Becher anschließend weg. Doch statt in den nächsten Abfalleimer kommt der Becher einfach in die nächste kooky-Box. Der einzige Zusatzschritt ist, dass der Becher vor dem Einwerfen kurz gescannt werden muss. So wissen wir, wem er gehörte und können dieser Person das Depot in der App gutschreiben.» Das Nutzerverhalten bleibt quasi gleich: Coffee-to-go wie gewohnt, nur eben nachhaltig. kooky reinigt die zurückgebrachten Becher, retourniert sie an die Partnerbetriebe und verrechnet dafür eine Servicegebühr.     

Anfang 2021 wurde das Startup gegründet und konnte für die Lancierung die SBB als Partnerin gewinnen. In der Zwischenzeit sind weitere bekannte Partner dazugekommen, wie etwa die Pizzakette Vito oder das Restaurant Lora in Basel. Auch in Zürich gibt es kooky schon in verschiedenen Cafés, Bars und Shoppingcentern, wie zum Beispiel coop to go, VICAFE oder dem Universitätsspital Zürich. Das alles ein Jahr nach der Gründung. Der Name «kooky» passt also sehr gut. «Übersetzt heisst kooky «verrückt» und ein bisschen verrückt ist unsere Geschichte ja schon,» so Max. Und das Startup steht noch ganz am Anfang. Weitere Partner werden gesucht und in Zukunft sollen auch noch weitere Produkte hinzukommen. Schliesslich kann die Idee auf viele andere Bereiche ausgeweitet werden. Neben Bechern könnten beispielsweise Bowls oder Sushi-Platten hinzukommen. Das System ist beliebig adaptierbar – und genau so, wie es die beiden Gründer haben wollten. Langfristig gedacht soll eine nachhaltige Infrastruktur für die Kreislaufwirtschaft bereitgestellt werden, die einen abfallfreien Konsum ermöglicht. «Unsere Generation ist sehr unbedacht, was das Wegwerfthema betrifft. Alles ist zu jeder Zeit überall verfügbar und wir verhalten uns dementsprechend. Das müssen wir ändern. Meine Oma hatte eine Jeans, die sie irgendwann halbierte und eine Sommerhose daraus machte und am Ende wurde daraus dann noch ein Waschlappen. Hierhin müssen wir ein Stück weit zurückgehen. Wir sind zwar vielleicht nicht die schlimmste Generation wenn es um Umweltverschmutzung geht, aber wir sind die, die es wieder drehen kann, da wir die technischen Möglichkeiten dazu haben,» sagt Max.

Als Gründer haben Max und Torge die Möglichkeit, ihre Ideen direkt umzusetzen – etwas, dass sie als Angestellte nicht oder nur in viel geringerem Mass tun konnten. Genau das schätzen sie so sehr an der Selbständigkeit. «Zudem ist die Lernkurve bei einem Startup viel höher als in einem Betrieb. Manchmal auch schmerzhafter, weil du die Fehler im eigenen Unternehmen machst. Aber das formt den Charakter in einer ganz anderen Weise,» sagt Torge. «Sehr schön ist, dass man mit der Startup Academy und auch dem Coworking Space am Picassoplatz in Basel, in dem Mitarbeitende von uns arbeiten, eine Plattform erhält und bei der Gründung begleitet wird. Das hatte ich zu Beginn meiner Karriere noch nicht.» 


Scan, Drink, Drop. So einfach geht nachhaltiges Kaffeetrinken unterwegs also heute. Rund 500 Mal können die kooky Becher verwendet werden. Im Vergleich zu herkömmlichen Einwegbechern wird so nicht nur 78% CO2 eingespart, sondern auch 80% weniger Wasser und 88% weniger Energie verbraucht.[2]Hat der Becher dann das Ende seines Lebenszyklus erreicht, wird er recycelt und dem Produktionskreislauf zurückgeführt. Die beiden Gründer von kooky haben also ein System entwickelt, das auf nachvollziehbare und unkomplizierte Weise ein umweltschädliches System ersetzt. Sie sahen ein Problem, suchten eine Lösung dafür und fanden sie. Anderen, die ebenfalls eine Geschäftsidee haben, würden sie raten, es auch einfach zu versuchen. «Macht einfach anstatt viel drum herum zu reden. Erst wenn man es versucht sieht man, ob es die richtige Entscheidung war,» sagt Max. «Und falls es mal nicht funktioniert und andere sagen «Ich habe es dir ja gleich gesagt», dann sind das bestimmt Menschen, die sich das selber nie trauen würden – und deshalb jeden Tag das gleiche machen.»

Die beiden Gründer Max Zott und Torge Barkholtz haben zudem Dmytro Boguslavskyy als CTO ins Team geholt. Er hat zuvor den E-Scooter Anbieter Circ mitaufgebaut und bringt somit viel Erfahrung aus dem Consumer-IoT Bereich mit. Bei kooky übernimmt er alles hinsichtlich Tech: Produkt, Hardware und IoT. 

Dmytro Boguslavskyy, Torge Barkholtz und Max Zott

 

[1]Vgl. https://www.duh.de/fileadmin/user_upload/download/Projektinformation/Kreislaufwirtschaft/Coffee_to_go/Coffee-to-go_Hintergrund.pdf

[2]https://www.oebu.ch/de/news/aktuelle-news/gastbeitrag-kooky-lanciert-digitales-ruecknahmesystem-fuer-mehrwegbecher-6254.html